Zum „Eisenberger M*****fest“

Im Mai 2019 hat die Stadt Eisenberg (Thüringen) erstmals ihr jährliches Stadtfest unter dem rassistischen Titel „Eisenberger M*****fest“ veranstaltet. Während Vertreter*innen der Stadt zum Ausdruck gebracht haben, dass die Veranstaltung Weltoffenheit und Toleranz signalisieren soll, steht die Namensgebung doch in einem unauflösbaren Widerspruch mit diesem selbsterklärten Ziel. Verschiedene Initiativen, Beratungsstellen, Beiräte, Netzwerke und Einzelpersonen, darunter Landtagsabgeordnete aus dem Saale-Holzland-Kreis wie auch darüber hinaus kritisierten schon 2019 die Namenswahl für das Stadtfest.

 

Die Bezeichnung „M***“ ist untrennbar mit der Geschichte des europäischen Kolonialismus und Rassismus verknüpft, weshalb sie Schwarze Menschen diskriminiert und verletzt und damit unvereinbar mit den von der Stadt proklamierten Werten der Offenheit, des gegenseitigen Respekts sowie der Achtung und Würde aller Menschen ist. Die Stadt Eisenberg ist bedauerlicherweise nicht auf die bisherige Kritik und die Änderungsvorschläge eingegangen, sondern hält nach wie vor an der rassistischen Bezeichnung fest.

 

So sollte das Stadtfest auch in diesem Jahr wieder unter dem gleichen Namen stattfinden. Das Anton-Wilhelm-Amo-Bündnis-Halle (Saale) setzt sich als Teil eines Zusammenschlusses verschiedener Organisationen und Netzwerke für eine Umbenennung des sogenannten „Eisenberger M*****festes“ ein. Die durch Corona bedingte Absage des Festes 2020 ist aus unserer Sicht eine Chance dafür, dass sich die diskriminierende Bezeichnung des Festes nicht weiter verfestigt. Besagtes Bündnis verschiedener Organisationen hat die Stadt Eisenberg daher erneut dazu aufgefordert den Namen des Festes zu ändern und außerdem zu einem gemeinsamen Gespräch über Möglichkeiten die Veranstaltung auch darüber hinaus angemessen zu gestalten eingeladen.

 

https://www.thadine.de/inhalte-positionen/offener-brief-zum-eisenberger-m-fest-2020